Karl Bohrmann
(* 29. Oktober 1928 in Mannheim; † 17. Dezember 1998 in Köln) war ein deutscher Maler, Zeichner und Druckgrafiker, der auch als Komponist in Erscheinung getreten ist.
Er verfasste über Jahre Notizen zur Kunst und Kunstbetrachtung. Ausgangspunkt dieser Sammlung war ein Kasten mit vielen ungeordneten handschriftlichen Notizen im früheren Kölner Atelier des Künstlers. Sein Freund Emmanuel Wiemer hatte sie Mitte der 80er-Jahre entdeckt und deren Drucklegung in kleiner Auflage als private Edition anlässlich des 60. Geburtstags Bohrmanns angeregt und ermöglicht. Die Spannbreite und Tiefe von Bohrmanns Gedanken reichen dabei von fundamentalen Fragestellungen über die Kunst bis zur Definition von Farbe und Raum oder auch von Realität und Abstraktion. Bohrmanns Definitionen sind klar und einleuchtend, so beschreibt er das Bild an sich als »Die Anwesenheit von Abwesenheit«. Diese Aphorismen – ganz aus der Anschauung gewonnen, zutiefst persönlich und poetisch – zählen zu den erhellendsten Gedanken eines deutschen Künstlers der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.